Nachhaltige Ökonomie

Kernaussagen

Ausgangspunkt und Diskussionsgrundlage des Netzwerks sind die Kernaussagen der Nachhaltigen Ökonomie, in welchen die zentralen Handlungsfelder und die Reformziele an der traditionellen Ökonomie hin zu einer Nachhaltigen Ökonomie benannt werden. Sie dienen der Abgrenzung sowie der inhaltlichen Ausrichtung und verhindern Beliebigkeit des Netzwerks.

Die 10 Kernaussagen der Nachaltigen Ökonomie:

  1. Starke Nachhaltigkeit
  2. Pluralistischer Ansatz, Abgrenzung bei Aufnahme einzelner Aspekte der neoklassischen Umweltökonomie
  3. Weiterentwicklung der traditionellen Ökonomie und Ökologischen Ökonomie zur Nachhaltigen Ökonomie
  4. Kontroversen der Nachhaltigen Ökonomie, Wachstumsfrage
  5. Ethische Prinzipien
  6. Inter- und transdisziplinärer Ansatz
  7. Notwendigkeit der Änderung der Rahmenbedingungen mittels politisch-rechtlicher Instrumente
  8. Notwendigkeit der Operationalisierung des Nachhaltigkeitsbegriffs, neue Messsysteme
  9. Globale Verantwortung
  10. Nachhaltige (sozial-ökologische) Markt- oder Gemischtwirtschaft

Die Kurzfassung der Kernaussagen finden Sie hier.

Die Langfassung der Kernaussagen mit ausführlichen Erläuterungen finden Sie hier.

Nachhaltige Ökonomie

In den vergangenen fast 250 Jahren stand die maximale Steigerung der Gewinne und Güterproduktion im Mittelpunkt der Ökonomie, sowohl in der Wirtschaft, als auch in dem herrschenden Theorie- und Lehrsystem. Das eklatante Marktversagen in den drei Dimensionen einer zukunftsfähigen Entwicklung (ökologische, ökonomische, sozial-kulturell) wurde ausgeklammert oder systematisch unterschätzt.

Angesichts der globalen Probleme zu Beginn des 21. Jh. (wie z.B. Klimawandel, Übernutzung der natürlichen Ressourcen, Armut und Verteilungsungerechtigkeit) wird sich diese Kurzfristökonomie in Richtung einer Langfristökonomie wandeln müssen, die die Grenzen der natürlichen Tragfähigkeit und die Gerechtigkeitsprinzipien zu respektieren lernt.

Wir nennen eine derartige Ökonomie „Nachhaltige Ökonomie“, oder „Nachhaltige Ökonomik“. Die Mehrzahl der traditionellen Ökonomen (inkl. der Umweltökonomen) kann aufgrund ihrer Paradigmen und Dogmen keinen ausreichenden Beitrag für die Entwicklung zu einer zukunftsfähigen Ökonomie leisten. Die Ökologische Ökonomie hat einen Teil dieser Lücke geschlossen, deshalb baut die Nachhaltige Ökonomie auf ihren Erkenntnissen auf. Bislang hat die Ökologische Ökonomie ihr Erkenntnisinteresse auf die Frage konzentriert, wie die Grenzen der natürlichen Tragfähigkeit eingehalten werden können.

Um die ethischen Grundprinzipien einer Nachhaltigen Entwicklung intra- und intergenerativer Gerechtigkeit sowie Verantwortung und Dauerhaftigkeit einzuhalten, muss eine Nachhaltige Ökonomie aber weitergehen und sich damit beschäftigen, wie ausreichend hohe Standards in allen drei Dimensionen im Rahmen der natürlichen Tragfähigkeit erreicht werden können (Definition der Nachhaltigen Entwicklung). Insofern sehen wir die Nachhaltige Ökonomie als eine konsequente Weiterentwicklung der Ökologischen Ökonomie an.